DEIN SONNENWAGEN (AT)
Als Teil eines auf zwei Jahre angelegten Projekts zum Thema Zeitökonomie und Entschleunigung veranstalten wir im Juni zwei Laborwochen in Hannover. Wir fragen uns: Welche ästhetischen und gesellschaftlichen Impulse können aus dem Wiederholen und Pausieren entstehen? In Kooperation mit dem „Kulturdreieck“ sind wir zunächst in der Alten Börse zu Gast und werden dann vom Künstlerhaus und der Staatsoper beherbergt. Von hier schwärmen wir regelmäßig aus, um den Stadtraum Hannovers unter die Lupe zu nehmen.
Eingeladen haben wir dazu die Tänzerin Lea Martini, eins multidisziplinäre Künstler*in Sarah Fartuun Heinze und die urbane Szenografin Anna Hentschel. Gemeinsam begeben wir uns auf die Suche nach dem kritischen Potential von Zeitvorstellungen für unsere Gesellschaft.
Zeit ist nicht nur eine physikalische Einheit, sondern auch eine gesellschaftliche Größe, in der wir gemessen werden. Zeit ist knappes Gut, Zeitwohlstand für viele eine unerreichte Utopie und für vieles gibt es keine Zeit: fürs Kranksein etwa oder fürs Zweifeln.
Die Frl. Wunder AG versteht Langsamkeit, Muße, Gehenlassen und Nicht-Wissen als Schlüsselqualifikationen für die Einübung neuer Zeitstrukturen, die kreative Prozesse in Gang setzen und ein anderes Arbeiten ermöglichen. Entschleunigte, sinnliche Erfahrungen stehen am Anfang künstlerisch gestalteter Formen der Begegnung und Interaktion, die 2024 zu einer Intervention im Stadtraum werden.
Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie aus Mitteln des Landes Niedersachsen auf Beschluss des Niedersächsischen Landtages.